Wär­me­pum­pen, die ledig­lich Warm­was­ser für den täg­li­chen Gebrauch im Haus­halt bereit­stel­len, kön­nen eine sinn­vol­le Alter­na­ti­ve sein. Das liegt vor allem an den gerin­gen Kos­ten.

Beson­ders in all jenen Haus­hal­ten, in denen das Warm­was­ser mit über­al­te­ten Boi­lern – älter als 10 Jah­re – berei­tet wird, zahlt sich eine Umrüs­tung auf moder­ne Sys­te­me aus.

Eine effi­zi­en­te Maß­nah­me ist der Ein­bau einer Brauch­was­ser-Wär­me­pum­pe. Dabei han­delt es sich um eine Wär­me­pum­pe, die ledig­lich für die Erwär­mung des Brauch­was­sers zustän­dig ist. Sie ist klei­ner und weni­ger leis­tungs­fä­hig als eine Wär­me­pum­pe zur Raum­wär­me­be­rei­tung. Demen­spre­chend ist sie auch kos­ten­güns­ti­ger in der Anschaf­fung.

Die Jah­res­zahl einer Brauch­was­ser­wä­me­pum­pe liegt zwi­schen 3 und 4. Das heißt sie „pumpt“ im Jah­res­durch­schnitt drei bis vier mal so viel Ener­gie in Form von Wär­me ins Brauch­was­ser­sys­tem als sie selbst benö­tigt.

Sinn­vol­le Ergän­zung
Brauch­was­ser­wär­me­pum­pen eig­nen sich als Hybrid-Wär­me­pum­pen um ein bestehen­des Heiz­sys­tem zu ergän­zen – etwa eine her­kömm­li­che Gas­hei­zung oder eine Pel­lets-Hei­zung. Wo in jüngs­ter Zeit eine neue Heiz­an­la­ge mon­tiert wur­de, kann sich die Instal­la­ti­on einer zusätz­li­chen Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe loh­nen. Wird hin­ge­gen eine Umrüs­tung der gesam­ten Heiz­an­la­ge geplant, ist es meist sinn­vol­ler, gleich auf eine Wär­me­pum­pen­lö­sung zur Raum­wär­me­be­rei­tung zu set­zen, mit der auch Brauch­wass­ser erhitzt wird. Ide­al ist die Kom­bi­na­ti­on mit einem Pho­to­vol­ta­ik­sys­tem, damit kön­nen die lau­fen­den Kos­ten noch wei­ter gesenkt wer­den.

Wo auf­stel­len?
Es ist vor­teil­haft, Raum- oder Abluft zu nut­zen, da die­se bereits cir­ca 20 °C warm ist. Die Außen­luft hin­ge­gen ist das gan­ze Jahr über star­ken Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen aus­ge­setzt, wodurch die Wär­me­pum­pe durch­schnitt­lich mehr Ener­gie auf­wen­den muss, um das Warm­was­ser auf 55 bis 60 °C zu erwär­men. Für den Fall, dass die Tem­pe­ra­tur der Umge­bungs­luft nicht aus­reicht, um das Brauch­was­ser effi­zi­ent zu erhit­zen, sind eini­ge Model­le mit ein­ge­bau­tem Elek­tro­heiz­stab aus­ge­rüs­tet. Auf­wän­di­ger ist der Ein­bau eines zusätz­li­chen Heiz­kes­sels, der nur im Win­ter ver­wen­det wird.

Wenn die Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe im Kel­ler auf­ge­stellt wird, soll­te die­ser ganz­jäh­rig eine Raum­tem­pe­ra­tur von nicht unter 10 °C auf­wei­sen. Es ist sinn­voll, die Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe in der Nähe von Haus­halts­ge­rä­ten, wie einer Kühl­tru­he oder eines Wäsche­trock­ners, oder in der Nähe der Hei­zungs­an­la­ge zu instal­lie­ren, um deren Abwär­me zu nut­zen.
Eine Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe ent­zieht der Umge­bung auch Feuch­tig­keit. Damit trägt sie dazu bei, Schim­mel­bil­dung zu ver­mei­den. Kal­te Abluft kann genutzt wer­den, um ande­re Räu­me zu küh­len, sie lässt sich zum Bei­spiel in eine Vor­rats­kam­mer lei­ten, um dort Lebens­mit­tel frisch zu hal­ten.

Brauch­was­ser­wär­me­pum­pen sind meist Luft­wär­me­pum­pen. Grund­sätz­lich wäre es zwar durch­aus mög­lich, Erd­reich oder Grund­was­ser als Wär­me­quel­le anzu­zap­fen um das Brauch­was­ser auf­zu­hei­zen. Dies wür­de jedoch einen unver­hält­nis­mä­ßi­gen Mehr­auf­wand mit sich brin­gen, wes­halb nur sel­ten auf die­se Mög­lich­keit zurück­ge­grif­fen wird.

Nach­teil und Kos­ten
Ein Nach­teil der Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe ist, dass sie etwas län­ger braucht, um grö­ße­re Was­ser­men­gen zu erwär­men.
Eine Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe kos­tet zwi­schen 1.500 und 3.000 €. Als Anschlüs­se wer­den ledig­lich eine her­kömm­li­che Steck­do­se zur Strom­ver­sor­gung und ein Anschluss an die Warm- und Kalt­was­ser­lei­tun­gen benö­tigt. An zusätz­li­chen Kos­ten kom­men Instal­la­ti­ons­kos­ten und even­tu­ell Arbeits­kos­ten, die bei der Her­stel­lung von Zu- und Abluft­ka­nä­len ent­ste­hen, hin­zu. Die Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe soll­te jähr­lich gewar­tet wer­den, die War­tungs­kos­ten sind aber ver­gleichs­wei­se gering.