Der ÖHGB kri­ti­siert die Maß­nah­men zur Aus­wei­tung der Miet­preis­brem­se auf den frei­en Miet­sek­tor, Ver­län­ge­rung der Min­dest­be­fris­tungs­dau­er und Miet­preis­de­cke­lung im regu­lier­ten Bereich.

Wer den Miet­markt wirk­lich ver­ste­hen will, darf sich nicht von Schlag­wor­ten wie ‚explo­die­ren­de Mie­ten‘ täu­schen las­sen – ent­schei­dend sind Fak­ten statt Ideo­lo­gie“, betont ÖHGB-Prä­si­dent RA Dr. Mar­tin Prun­bau­er.

Fak­ten statt Schlag­wor­te
Die Zah­len der Sta­tis­tik Aus­tria zei­gen klar: Die Haupt­miet­zin­se sind seit 2020 4 Pro­zent unter der Infla­ti­on gestie­gen. Preis­trei­ber der letz­ten Jah­re waren Ener­gie, Betriebs­kos­ten, Löh­ne und Dienst­leis­tun­gen – nicht die Mie­ten.

Der Waren­korb „Woh­nen“ umfasst neben den Haupt­miet­zin­sen auch Strom, Ener­gie und Betriebs­kos­ten etc. Die­se Berei­che sind explo­diert.

Der Anteil der Wohn­kos­ten liegt seit Jah­ren sta­bil bei rund 19 Pro­zent des Haus­halts­ein­kom­mens.

Wider­sprü­che der Poli­tik
Wäh­rend Bun­des­kanz­ler Babler von einer „Miet­preis­spi­ra­le“ spricht, die durch­bro­chen wer­den muss, weil die Mie­ten die Gehäl­ter „auf­fres­sen“, sehen BM Hatt­manns­dor­fer und Staats­se­kre­tär Schell­horn die enorm gestie­ge­nen Lohn­stück­kos­ten, die Öster­reich im euro­päi­schen Ver­gleich zum Spit­zen­rei­ter gemacht haben, als Haut­p­ur­sa­che für den Ver­lust der Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Bei­de for­dern, dass die­se Lohn­preis­spi­ra­le durch­bro­chen wer­den muss, um Öster­reich wie­der wett­be­werbs­fä­hig zu machen.

„Das zeigt, wie wider­sprüch­lich die Argu­men­ta­ti­on ist: Die eigent­li­chen Ursa­chen der Teue­rung wer­den igno­riert – statt­des­sen wer­den Ver­mie­ter bestraft. Mit der Gieß­kan­ne wer­den ver­meint­li­che Geschen­ke ver­teilt, auch an hoch­ver­die­nen­de Mie­ter, deren Gehalt nicht von der Mie­te ‚auf­ge­fres­sen‘ wird“, so Prun­bau­er.

Fol­gen für den Woh­nungs­markt
Miet­preis­brem­sen, Miet­preis­de­ckel und star­re Befris­tun­gen redu­zie­ren Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft, Neu­bau, Inves­ti­tio­nen und damit das Ange­bot an leist­ba­rem Wohn­raum. „So ent­steht kein Wirt­schafts­auf­schwung, son­dern eine Blo­cka­de für den Woh­nungs­markt. Öster­reich braucht Ver­läss­lich­keit und Anrei­ze, nicht immer neue Belas­tun­gen“, kri­ti­siert Prun­bau­er.

Bei Eigen­tü­mern füh­ren die­se Maß­nah­men auf­grund man­geln­der Bere­chen­bar­keit zu einem Ver­trau­ens­ver­lust.

„Mit der Gieß­kan­ne Geschen­ke ver­tei­len und Ver­mie­ter bestra­fen – das ist kei­ne Wohn­po­li­tik, son­dern Sym­bol­po­li­tik.“ Prun­bau­er kri­ti­siert: „Poli­tisch moti­vier­te Ein­grif­fe lösen kei­ne Pro­ble­me, son­dern ver­schär­fen sie. Was Öster­reich jetzt braucht, ist Ver­läss­lich­keit, nicht Regu­lie­rungs­exzes­se.“