Die Anpas­sung der Kate­go­rie­be­trä­ge betrifft Alt­miet­ver­trä­ge, deren Mie­te mei­len­weit von einem adäqua­ten Markt­zins ent­fernt ist. Vie­le Mie­ter die­ses Seg­ments sind nicht bedürf­tig.

ÖHGB-Prä­si­dent RA Dr. Mar­tin Prun­bau­er nimmt Bezug auf die bevor­ste­hen­de Anpas­sung der Kate­go­rie­mie­ten: „Wir spre­chen kon­kret von Beträ­gen, die nach Durch­füh­rung der Valo­ri­sie­rung je nach Kate­go­rie zwi­schen € 1,12 und € 4,46 pro Qua­drat­me­ter lie­gen.“ Prun­bau­er stellt die Fra­ge: „Wie soll ein Haus­ei­gen­tü­mer mit Ein­nah­men in die­ser Höhe sei­ne Immo­bi­lie in Schuss hal­ten? In kaum einem ande­ren Land in Euro­pa fin­det man so güns­ti­ge Miet­be­trä­ge pro Qua­drat­me­ter, die man für das Woh­nen bezahlt.“

Davon betrof­fen sind auch finan­zi­ell gut gestell­te Mie­ter, die von die­sen stren­gen Miet­zins­gren­zen pro­fi­tie­ren. Prun­bau­er: „War­um soll die­se Kli­en­tel beson­de­ren Schutz genie­ßen? Eine Miet­zins­brem­se für alle ist eine Gieß­kan­nen­för­de­rung. Das ist nicht nur wirt­schafts- und eigen­tums­feind­lich, son­dern vor allem ver­tei­lungs­po­li­ti­scher Unsinn!“

Der Infla­ti­ons­exper­te des WIFO Dr. Josef Baum­gart­ner errech­ne­te im März die­ses Jah­res anhand der Valo­ri­sie­rung der Richt­wer­te, dass der Ein­fluss auf den VPI und die gemes­se­ne Infla­ti­ons­ra­te gera­de ein­mal 0,1 Pro­zent­punk­te betra­gen. Die volks­wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen einer Valo­ri­sie­rung von 135.000 Alt­miet­ver­trä­gen auf die Infla­ti­on erwei­sen sich als noch mar­gi­na­ler, für den ein­zel­nen Haus­ei­gen­tü­mer sind sie jedoch ent­schei­dend. Für Prun­bau­er steht fest, dass es sich hier nur um Show­po­li­tik zum Schutz ohne­hin pri­vi­le­gier­ter Mie­ter han­delt.

Die Kate­go­rie­be­trä­ge bezie­hen sich auf Alt­miet­ver­trä­ge, die vor rund 30 Jah­ren und län­ger abge­schlos­sen wur­den und die viel­fach auf­grund exten­si­ver Ein­tritts­rech­te inner­halb einer Fami­lie wie eine Erb­pacht zu nahe­zu unver­än­der­ten Bedin­gun­gen wei­ter­ge­ge­ben wur­den und nach wie vor wei­ter­ge­ge­ben wer­den kön­nen.

Inner­halb der letz­ten knapp 15 Jah­re (01.07.2008 bis 01.11.2022) wur­den sie­ben Anpas­sun­gen der Kate­go­rie­be­trä­ge von € 0,77 für Kate­go­rie D bis € 3,08 für Kate­go­rie A auf der­zeit € 1,06 für Kat D bis € 4,23 für Kate­go­rie A vor­ge­nom­men.