84 Pro­zent des Ener­gie­ver­brauchs im Haus­halt gehen auf das Kon­to von
Hei­zung und Warm­was­ser. Mit ein paar ein­fa­chen Tipps las­sen sich Ener­gie und damit Kos­ten spa­ren.

Die emp­foh­le­ne Min­dest-Raum­tem­pe­ra­tur in einer Woh­nung liegt bei 16 bis 18 °C, abhän­gig von der Luft­feuch­tig­keit. Je feuch­ter die Luft, des­to höher soll­te die Tem­pe­ra­tur sein. Als Maxi­mal­tem­pe­ra­tur sind 20 bis 22 Grad eine gute Richt­li­nie.

Nicht jeder Raum muss aber gleich warm sein. In der Küche rei­chen meist 18 Grad und im Schlaf­zim­mer 17 Grad. Im Wohn­zim­mer, wo man sich län­ger auf­hält, ist eine höhe­re Tem­pe­ra­tur ange­bracht. Das Ther­mo­stat zieht die Tem­pe­ra­tur jenes Rau­mes, in dem es sich befin­det, als Refe­renz her­an und regelt die Wär­me­ver­tei­lung dem­entspre­chend. Um die Räu­me unter­schied­lich zu tem­pe­rie­ren soll­te die Tem­pe­ra­tur der ande­ren Zim­mer mit Ther­mo­me­tern gemes­sen und bei Bedarf durch die Reg­ler an den Heiz­kör­pern pas­send ein­ge­stellt wer­den.

Wär­me­emp­fin­den ist sub­jek­tiv
Die Raum­tem­pe­ra­tur ist nicht das ein­zi­ge Kri­te­ri­um beim Hei­zen. Vor allem kommt es dar­auf an, dass sich die Bewoh­ner wohl­füh­len. Jeder und jede hat wohl schon Dis­kus­sio­nen um die rich­ti­ge Tem­pe­ra­tur geführt: Den einen ist es schnell zu heiß, die ande­ren frie­ren rasch. Das hat auch hand­fes­te phy­sio­lo­gi­sche Grün­de: So haben Frau­en im Durch­schnitt weni­ger Mus­kel­mas­se und eine dün­ne­re Haut als Män­ner. Das führt dazu, dass Frau­en höhe­re Raum­tem­pe­ra­tu­ren bevor­zu­gen – nicht nur zuhau­se son­dern auch im Büro: Frau­en erbrin­gen bes­se­re kong­ni­ti­ve Leis­tun­gen, wenn ihnen aus­rei­chend warm ist. Die­ser Zusam­men­hang zwi­schen Raum­tem­pe­ra­tur und Arbeits­leis­tung ist bei Män­nern weni­ger stark aus­ge­prägt.

Ob man Wär­me als aus­rei­chend und ange­nehm emp­fin­det, ist auch eine Fra­ge des Zeit­punk­tes: Mor­gens neh­men wir Tem­pe­ra­tu­ren anders wahr als abends. Die­ser Unter­schied lässt sich nut­zen um Ener­gie zu spa­ren. Eine Tem­pe­ra­tur­ab­sen­kung der Fuß­bo­den­hei­zung um nur ein Grad zur Mit­tags­zeit „bemerkt“ der Kör­per nicht – die­se Maß­nah­me spart jedoch jede Men­ge Ener­gie. Laut Exper­tIn­nen bringt eine Redu­zie­rung der Tem­pe­ra­tur von einem Grad eine Ener­gie­er­spar­nis von sechs Pro­zent.

Behag­lich­keit durch Wär­me­strah­lung
Her­kömm­li­che Zen­tral­hei­zun­gen sind Kon­vek­ti­ons­hei­zun­gen. Heiz­kör­per erwär­men die Luft, die sich anschlie­ßend durch Zir­ku­la­ti­on im Raum ver­teilt.
Kachel­öfen und Infra­rot­hei­zun­gen funk­tio­nie­ren mit einem etwas ande­ren Prin­zip. Ein gro­ßer Teil ihrer Heiz­leis­tung beruht auf Infra­rot­strah­lung. Wär­me wird erst dann erzeugt, wenn die­se infra­rot­strah­lung auf fes­te Kör­per oder Flüs­sig­kei­ten trifft – auch auf den mensch­li­chen Kör­per. Es wird also vor­wie­gend nicht die Raum­luft erwärmt, son­dern die Wär­me ent­steht erst dort, wo sie gespürt wird. Dadurch kann die Raum­tem­pe­ra­tur nied­ri­ger lie­gen, ohne dass dies als käl­ter emp­fun­den wird. Fach­leu­te spre­chen davon, dass die Luft­tem­pe­ra­tur in die­sen Räu­men um bis zu drei Grad gerin­ger sein kann als in Räu­men mit Zen­tral­hei­zung, ohne dass dies als Ein­bu­ße an Behag­lich­keit emp­fun­den wird.

Tem­pe­ra­tur­ab­sen­kung nachts und bei Abwe­sen­heit
In der Nacht kann die Raum­tem­pe­ra­tur um eini­ge Gra­de abge­senkt wer­den. Dabei ist zu beach­ten, dass übli­che Heiz­kör­per sowie auch Fuß­bo­den­hei­zun­gen nach dem Aus­schal­ten meist noch län­ger warm blei­ben, also eine bestimm­te „Träg­heit“ haben. Je nach Dau­er der Träg­heit kann die Hei­zung zum Bei­spiel bereits eine Stun­de vor der übli­chen Schla­fens­zeit aus­ge­schal­ten wer­den. Die Tem­pe­ra­tur­ab­sen­kung pas­siert dann, wenn man bereits im Bett liegt.

Wenig emp­feh­lens­wert ist es, bei Abwe­sen­heit die Hei­zung ganz her­un­ter­zu­dre­hen. Wenn man nur ein paar Stun­den außer Haus ist, reicht es, die Raum­tem­pe­ra­tur zwei Grad nied­ri­ger zu hal­ten – also etwa bei 18 °C. Ist das Haus län­ge­re Zeit unbe­wohnt – zum Bei­spiel weil die Bewoh­ner auf Urlaub sind – soll­te das Ther­mo­stat die Raum­tem­pe­ra­tur auf etwa 14 °C hal­ten. Nicht nur, weil das Auf­hei­zen sonst erheb­lich viel Ener­gie braucht. Bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren besteht die Gefahr der Schim­mel­bil­dung, unter Umstän­den dro­hen bei Frost auch ein­ge­fro­re­ne Lei­tun­gen.

Warm­was­ser und Vor­lauf­tem­pe­ra­tur
Häu­fig sind die Vor­lauf­tem­pe­ra­tu­ren für Warm­was­ser und Hei­zung zu hoch ein­ge­stellt. Bei einer Brenn­wert­ther­me kön­nen die­se Tem­pe­ra­tu­ren über zwei Reg­ler an der Ther­me ange­passt wer­den. Die Warm­was­ser­tem­pe­ra­tur soll­te etwa 60 Grad betra­gen, um Legio­nel­len-Kei­me abzu­tö­ten. Warm­was­ser muss aber nicht den gan­zen Tag in höchs­ter Tem­pe­ra­tur ver­füg­bar sein. Nach dem mor­gend­li­chen Duschen benö­tigt man meist län­ge­re Zeit kein hei­ßes Was­ser mehr, und die Warm­was­ser­tem­pe­ra­tur kann gesenkt wer­den. Zur Mit­tags­zeit genügt es, Warm­was­ser 35 °C warm zu hal­ten.

Quel­le: Die Umwelt­be­ra­tung u.a.