Die Ver­ga­be von Kre­di­ten ist an die geän­der­ten Umstän­de anzu­pas­sen. Dafür gibt es aus­rei­chend Mög­lich­kei­ten nach­zu­bes­sern.

Auf der Tages­ord­nung der Okto­ber-Sit­zung des Finanz­markt­sta­bi­li­täts­gre­mi­ums (FMSG) befin­det sich auch die Kre­dit­in­sti­tu­te-Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rungs­maß­nah­men-Ver­ord­nung (KIM-VO). Die­se muss drin­gend modi­fi­ziert wer­den.

Die Ver­ga­be von Wohn­bau­dar­le­hen ist seit Erlas­sung der KIM-VO mas­siv ein­ge­bro­chen. „Ange­sichts der schwie­ri­gen Lage am Immo­bi­li­en­markt, spe­zi­ell beim Neu­bau und dem Erwerb von Ein­fa­mi­li­en­häu­sern sowie Eigen­tums­woh­nun­gen, müs­sen bestehen­de Spiel­räu­me opti­mal genützt wer­den“, so ÖHGB-Prä­si­dent RA Dr. Mar­tin Prun­bau­er, der schon seit län­ge­rer Zeit die star­ren Vor­ga­ben der Ver­ord­nung kri­ti­siert.

Prun­bau­er begrüßt daher den Vor­schlag von Wifo-Chef Prof. Dr. Gabri­el Fel­ber­mayr, anstel­le der 60 Pro­zent des Haus­halts­ein­kom­mens, die nicht für Kre­di­te ver­wen­det wer­den kön­nen, einen Betrag her­an­zu­zie­hen. Es macht doch kei­nen Sinn, die Schul­den­dienst­quo­te mit einem fixen Pro­zent­satz zu ver­se­hen, weil man nicht alle Haus­halts­ein­kom­men über einen Kamm sche­ren kann. „Haus­hal­te, die über ein gutes Ein­kom­men ver­fü­gen, kön­nen und wol­len höhe­re Kre­dit­ra­ten zah­len“ so Prun­bau­er.

„Um spe­zi­ell jun­gen Fami­li­en bei der Anschaf­fung eines Eigen­heims unter die Arme zu grei­fen, könn­ten für die­se Fäl­le wei­te­re rasch umsetz­ba­re Mög­lich­kei­ten mit Kre­dit-Kon­tin­gen­ten geschaf­fen wer­den.“ Schließ­lich gibt es auch noch neben der KIM-VO vie­le wei­te­re Ein­zel­maß­nah­men, wie etwa Erleich­te­run­gen bei der Grund­er­werb­steu­er, die im Inter­es­se des ers­ten Eigen­tums­er­wer­bes Anwen­dung fin­den soll­ten.

„Die KIM-Ver­ord­nung hat­te mög­li­cher­wei­se zum Zeit­punkt ihres Inkraft­tre­tens eine Berech­ti­gung. Durch die geän­der­ten Zins­be­din­gun­gen haben sich aber die Umstän­de gra­vie­rend geän­dert. Es ist höchs­te Zeit, eine dyna­mi­sche Anpas­sung vor­zu­neh­men anstel­le im Ana­chro­nis­mus zu ver­har­ren“, betont Prun­bau­er.